Die explizite Verwaltung von Inhalten, insbesondere der Umgang mit elektronischen Dokumenten, wird im digitalen Zeitalter als Content-Management bezeichnet. Dabei kann es sich bei Dokumenten dieser Art sowohl um reine Texte als aber auch um E-Mails, Bilder, Videos, Animationen, Datenbanken, Terminangaben oder auch Töne handeln. Prinzipiell betrifft Content-Management also jede Art von Information, die in einem PC bzw. Rechner erfasst und gespeichert werden können.
Digitalisierung von Dokumenten erfordert funktionelle Content-Managementsysteme
Aufgrund der mittlerweile quasi flächendeckenden Verbreitung von Rechnern respektive Datennetzen liegen bei einem Großteil aller Unternehmen und auch Institutionen die meisten Daten und Informationen dann auch in digitaler Form vor. Dank eines funktionellen Content-Managementsystems (CMS) können die entsprechenden Daten und Informationen auch gemeinsam sowohl im internen Rahmen (Abteilungen, Projektteams etc.) als auch von zwei oder mehreren Organisationen verwaltet werden. In der Regel kommt ein Content-Managementsystem in erster Linie bei Webauftritten oder in Intranets zum Einsatz. Dabei können die jeweiligen Nutzer auf allgemein verwendbare CMS-Lösungen oder aber an das identifizierte Einsatzgebiet angepasste Systeme zurückgreifen. So kann zum Beispiel ein angepasstes CMS darauf spezialisiert sein, Kundendaten und Akten und zu verwalten. Funktionell breiter angelegte Content-Managementsysteme, wie zum Beispiel Drupal, Wordpress, Contao oder TYPO3, lassen sich demgegenüber für verschiedenste Anwendungsgebiete nutzen.
Auf einen Blick: Diese Vorteile bieten Content-Managementsysteme
Ein komplexes CMS dieser Art bietet dem jeweiligen Benutzer dabei eine ganze Palette entscheidender Vorteile:
- Sämtliche erfasste und digitalisierte Daten und Informationen sind jederzeit sofort verfügbar.
- Dokumente können automatisiert aufbereitet werden; das Format spielt in der Regel dabei keine Rolle.
- Das Auffinden von Daten und Informationen wird durch Funktionen wie unscharfe Suche oder Volltextsuche nicht nur erleichtert, sondern auch ergebnisorientiert optimiert.
- Ob Arbeitsplatzrechner, Notebook, PDA oder Mobiltelefon - der Zugriff auf die abgelegten und digitalisierten Daten und Informationen kann von jedem Ort aus erfolgen.
- Innerhalb eines Content-Managementsystems werden Daten zentralisiert (hier: an einem Ort) verwaltet. So kommen grundsätzlich keine unterschiedliche oder eventuell sogar widersprüchliche Kopien von Dokumenten in Umlauf. Dieser Umstand erhöht die prinzipielle Zuverlässigkeit der angebotenen Informationen bzw. Inhalte ungemein.
- Ein CMS speichert die jeweiligen Inhalte gemeinsam mit so bezeichneten Metadaten ab; Informationen und Daten können daher analog einer gut sortierten Ablage systematisch kategorisiert werden.
- Ein Content-Managementsystem kann auch Informationen aus anderweitigen Systemen einbinden. So kann ein CMS zum Beispiel Nachrichten oder Meldungen von Presseagenturen themenspezifisch zusammenführen und anschließend in aufbereiteter Form wieder präsentieren.
- Exakt definierte Sicherheitsregeln und -bestimmungen ermöglichen einen stets sicheren und flexiblen Umgang mit vertraulichen Daten.
- Nicht vergessen werden sollte dabei, dass CMS es zudem maßgeblich erleichtert, entsprechende Inhalte auch für User mit Handicaps in Form körperlicher Einschränkungen bereitzustellen. Menschen mit Sehstörungen können zum Beispiel einen Screen-Reader oder eine Braille-Zeile verwenden, um auf Inhalte bzw. Texte zugreifen zu können.
Drupal CMS kommt weltweit bei über zwei Prozent aller Websites zum Einsatz
Gerade bei der sowohl komplexen und aufwändigen als auch oftmals komplizierten Organisation von Websites ist das Implementieren eines funktionellen Content-Managementsystems unabdingbar. Mit Drupal CMS ist diesbezüglich ein CMS deutlich in der Gunst des Publikums bzw. der User gestiegen. Das ursprünglich vom belgischen Informatiker Dries Buytaert konzipierte Drupal CMS wird laut W3Techs weltweit bei über zwei Prozent aller Websites verwendet; dies ist gleichbedeutend mit einem Marktanteil von deutlich über fünf Prozent im Hinblick auf Content-Managementsysteme. Drupal CMS ist als freie Software (Open Source) erhältlich ist gemäß der GNU General Public License entsprechend lizensiert. Es ist in der Skriptsprache PHP geschrieben, wobei die Entwickler dabei die Verwendung des Open Source-Datenbankverwaltungssystems MySQL/MariaDB empfehlen; alternativ unterstützt das Programm aber auch PostgreSQL sowie SQLite. Optional können Nutzer zudem per Erweiterung sowohl MSSQLServer oder Oracle als Datenbanksystem in das Drupal Open Source CMS integrieren.
Spezieller Ansatz: Drupal Open Source CMS ist für den Aufbau von Communities prädestiniert
Grundsätzlich lassen sich mit Drupal Open Source CMS ausgesuchte Inhalte ins Internet stellen und in vielfacher Form bearbeiten. Dabei unterscheidet sich Drupal CMS von anderen Systemen dieser Art in erster Linie durch integrierte Ansätze einer Social Software. Dank dieser kann Drupal Open Source CMS insbesondere für den Aufbau von Communities eingesetzt werden. Innerhalb einer Community arbeiten User oftmals gemeinsam an Inhalten und tauschen sich über bestimmte Themen vorzugsweise in Foren aus. Zudem können Nutzer zum Beispiel Artikel veröffentlichen oder eigene Weblogs anlegen. Drupal Open Source CMS unterstützt dabei ein differenziertes Rollen- und Rechtesystem. Drupal CMS arbeitet mit einer Trennung des funktionalen Quelltextes vom Layout. Die Inhalte werden dabei hierarchisch kategorisiert. Des Weiteren ist das System suchmaschinenfreundlich aufgebaut. Jede einzelne Seite kann über eine feste URL erreicht werden. Für eine gute Performance sorgen eingebaute Caching-Mechanismen. Die Social Media Integration ist einer der wichtigsten Bestandteil von Drupal Open Source CMS. Daher beinhaltet das System von Drupal CMS in seinem Kernmodul auch Web 2.0 Technologien sowie Social Media Anwendungen.
Auch das Weiße Haus in Washington D.C. vertraut auf die Dienste von Drupal
Mittlerweile kommt das seit 2001 erhältliche Drupal weltweit bei mehreren Millionen Websites unterschiedlichster Machart zum Einsatz. So nutzt zum Beispiel die Wochenzeitung "Die Zeit" Drupal auf ihrer Website für die Leser-Kommentare; zudem wird das Content-Managementystem seit dem 24. Oktober 2009 auch für den Internetauftritt des Weißen Hauses in Washington D.C. Eingesetzt. Nicht zuletzt diese kleine Auswahl an Einsatz- bzw. Anwendungsgebieten zeigt deutlich auf, dass sich Drupal CMS mit seinem spezifischen respektive spezialisierenden Ansatz einen Platz in der Phalanx bekannter und beliebter Content-Managementsysteme wie etwa Wordpress, Contao oder Typo3 erobern konnte und als etablierte Größe gilt. Dabei kann Drupal CMS auf eine extrem starke Online-Community zählen, innerhalb derer alle Mitglieder aktiv unterstützt werden. Zudem stehen im deutschsprachigen Raum eine ganze Reihe von Unternehmen zur Verfügung, die eine professionell Weiterentwicklung der Anwendung betreiben und zudem einen kommerziellen Support für Nutzer anbieten.
Von der studentischen Communitylösung zum CSM mit Tendenz zum Framework
Eigentlich ist Drupal ursprünglich als studentische CMS-Communitylösung entwickelt worden; aufgrund seiner Kernfunktionen und seiner allgemeinen Funktionsweise und vor allem dank einer ungemein aktiven Entwicklergemeinde hat sich Drupal zu einem Content-Managementsystem gewandelt, das die herkömmlichen Funktionen, Optionen und Aufgaben eines Systems dieser Art quasi verifiziert hat. Heute gilt die Open Source-Lösung als ein CMS mit starker Tendenz zum Framework. Dabei eignet sich Drupal für die verschiedensten Individualanforderungen, wobei die Anwendung insbesondere durch Skalierbarkeit, Flexibilität, modernsten Webtechnologien und Barrierefreiheit überzeugt. Ins Auge fällt diesbezüglich insbesondere die Reduktion des eigentlichen Kernsystems auf wesentliche Elemente. So sind beispielsweise lediglich eine Handvoll Module in einer Standardinstallation zu finden. Diese stellen die wichtigsten Funktionen (Kontaktformular, Suchfeld, RSS-Feeds und Blog) bereit. Zum Teil müssen selbst diese Kernfunktionen erst aktiviert werden. Diese funktionelle Ausrichtung unter dem Motto "weniger ist mehr" ist typisch für eine kollaborative Inhaltserstellung (hier: "User-generated Content"). Und genau hier liegen sowohl die Wurzeln als auch die Stärke von Drupal Open Source CMS.
Weniger ist mehr: Maximale Reduktion von Funktionen steht im Vordergrund
Drupal CMS geht hier im Gegensatz zu allen gängigen Content-Managementsysteme konsequent einen anderen Weg. Während zum Beispiel bei Wordpress oder auch Contao immer neue Funktionen respektive Optimierungen eingeführt werden, wird bei Drupal Open Source CMS maximal reduziert. So müssen dann auch sämtliche gewünschte Funktionen modular installiert werden; dies erfolgt via FIP oder über das Backend. Mittlerweile sind gut und gerne rund 6.000 Module zu finden, wobei es für nahezu jede Anforderung eine entsprechend einsatzbereite Lösung gibt. Über die Plattform drupal.org werden dabei auch Individualentwicklungen, die einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess durchlaufen, zur Verfügung gestellt. Wer sich die - teilweise langwierige - Installation von Modulen oder Entwickleranwendungen ersparen möchte, kann auch auf rund 500 bereit gestellte Installationsprofile zurückgreifen. Diese ebenfalls kostenlosen Komponenten bieten maßgeschneiderte Lösungen für typische Anwendungsfälle (etwa für Online-Shops, Verlage oder Konferenzen).
Durch den puristischen Ansatz werden drei Vorteile generiert
Drupal CMS kann durch den gewählten Ansatz, nur die Funktion zu installieren, die tatsächlich auch benötigt wird, drei entscheidende Vorteile für sich verbuchen. Zum einen verbucht Drupal Open Source CSM durch die schlanke und wenig Ressourcen verbrauchende Installation einen beträchtlichen Performancegewinn. Auch der Wartungsaufwand bezieht sich nur auf die jeweils benötigten bzw. installierten Funktionen, was das System ganzheitlich betrachtet wenig angreifbar und robust macht. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Systemarchitektur. Drupal Open Source CSM ist nämlich nahezu organisch angelegt. Das bedeutet, dass das gesamte System mitwächst, sollten die Anforderungen vielschichtiger und komplexer werden. Allerdings müssen Servereinstellungen und Ladezeiten um so häufiger kontrolliert werden, desto mehr Funktionen Drupal CMS an Bord hat.
Drupal 8: Objektorientierung, Mehrsprachigkeit und responsives Design als Charakteristikum
Das aktuelle Drupal 8 hat zahlreiche Neuerungen gegenüber den älteren Versionen eingebracht. So ist die API komplett umgekrempelt worden, was dazu geführt hat, das Drupal CMS nun objektorientiert agiert. Zudem werden nunmehr moderne PHP-Features wie zum Beispiel PSR-0 oder Traits verwendet. Als Basissystem für die aktuellste Version von Drupal Open Source CMS fungiert nunmehr das PHP-Framework Symfony. Dabei sind die Entwickler auch auf explizite Userwünsche eingegangen. So ist zum Beispiel das allseits beliebte Views-Modul bereits vorinstalliert und muss nicht erst nachträglich integriert werden. Auch das Anlegen von mehrsprachigen Seiten bzw. Inhalten ist deutlich vereinfacht worden, da dieses Feature jetzt in den Core integriert wurde. Zur direkten Verfügung stehen nunmehr auch Feldtypen wie Telefonnummer, E-Mail, Datum und Link sowie auch der WYSIWYG-Editor CKEditor. Die achte Auflage von Drupal Open Source CMS ermöglicht zudem ein responsives Design; dafür sorgen die mitgelieferten Adminoberflächen und Themes. Die Entwickler haben dabei auf die Template-Engine twig gesetzt, die wesentlich einfacher und auch schneller arbeiten lässt; zudem erhöht sie die Sicherheit.
Drupal Open Source CMS im Vergleich zu anderen Systemen
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Drupal vs. Contao
Nachteile Drupal:
- Contao bietet schon im Standardpaket eine sehr hohe Funktionsanzahl.
- Zudem verfügt Contao im Backoffice über eine standardmäßig gute Bedienbarkeit.
- Im Vergleich zu Drupal erscheint das "jüngere" Contao entwicklungsfähiger.
Vorteile Drupal:
- Drupal ist die Nr.1 beim Erstellen von Community-Seiten ("user generated content").
- Das Backend lässt sich hervorragend individualisieren.
- In den Standardausführungen überzeugt Drupal mit seinem schlanken Systemaufbau und einem reduzierten Ressourcenverbrauch.
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Drupal vs. Wordpress
Nachteile Drupal:
- Im Gegensatz zu Drupal verfügt Wordpress über eine ungemein umfangreiche Dokumentation.
- Auf Wunsch werden automatisch Updates installiert.
- SEO ist "King" bei Wordpress.
Vorteile Drupal:
- Das Backend von Wordpress ist zwar eleganter, aber bei Drupal erreicht der Anwender jedes Seitenelement direkt aus dem Frontend.
- Durch die detaillierten Zugriffsrechte können auch große Redaktionsteams transparent und mit klarer Zuordnung an einem Projekt arbeiten.
- Bessere Performance und geringerer Wartungsaufwand.
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Drupal vs. Typo3
Nachteile Drupal:
- Bei der Benutzerverwaltung (Vergabe von Benutzerrechten, Definition von Benutzergruppen, Mandatenfähigkeit) generiert Typo3 Vorteile und bietet das insgesamt bessere Gesamtpaket.
- Typo3 offeriert von Anfang an einen umfangreichen Standard.
- Typo3 bietet mittels Audit Trail, Captchas und weiteren Security-Standards eine höhere Sicherheit als Drupal CMS, wenngleich Drupal 8 hier kräftig aufgeholt hat.
Vorteile Drupal:
- Einfache Bedienbarkeit - gerade angesichts der Template-Sprache TypoScript.
- Drupal eignet sich auch für kleinere Projekte; hierfür ist Typo3 deutlich überdimensioniert.
- Drupal ist weitaus klarer und transparenter programmiert.