"Mobile-friendly" - in 5 Schritten zur mobilen Website

(Kommentare: 0)

Abbildung Smartphone, Tablet, Laptop

"Mobile-friendly" - Ein Begriff, den sich viele Website-Betreiber zukünftig in Großbuchstaben auf Ihre Agenda setzen sollten. Google hat angefangen, den Druck auf Websites, die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind, zu erhöhen: Schon jetzt werden mobile Websites in den SERPs der mobilen Suche mit dem Zusatz "Mobile-friendly" versehen. Es ist davon auszugehen, dass der Suchalgorithmus in naher Zukunft entsprechend angepasst wird - und dass Websites, die diese Anforderungen nicht erfüllen, mit Ranking-Einbußen zu kämpfen haben werden.

Es wäre für jeden Webmaster ratsam, sich eingehend mit dieser Thematik zu beschäftigen und seine Website für mobile Endgeräte zu optimieren. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schritte Sie unternehmen können, damit Ihre Website alle Kriterien erfüllt, um als "Mobile-friendly" ausgezeichnet zu werden.

Wieso sind mobile Websites so wichtig für Google?

In den letzten Jahren ist klar geworden, dass das Internet der Zukunft auf Multiscreens ausgelegt sein wird. Die zunehmende Gerätefragmentierung sorgt dafür, dass Websites nicht nur auf herkömmlichen Monitoren ausgegeben werden müssen, sondern auch auf den Displays aller erdenklichen (mobiler) Endgeräte. Für Designer, Konzepter, Entwickler und andere Beteiligte stellen sich neue Herausforderungen - allem voran die Schwierigkeit, Informationen auf verschiedenen Endgeräten respektive deren Displays optimal erfassbar darzustellen. Und diese Endgeräte können neben den klassischen Computern eben auch Smartphones, Tablets, Smart-TVs oder Wearables wie Smart-Watches sein.

Die Nutzung mobiler Endgeräte ist dermaßen gefestigt, dass mittlerweile 50% der über die Google-Suche ausgegebenen Websites über ein Smartphone oder Tablet angesurft werden! Die folgenden Zahlen unterstreichen, wieso Google mobilen Websites eine so hohe Bedeutung beimisst:

  • Zu den Hochzeiten werden 22,5% aller Online-Verkäufe mobil getätigt.
  • Über 80% der Amerikaner surfen mit einem Smartphone oder Tablet durchs Internet, während Sie fernsehen.
  • 90% aller Nutzer bewegen sich über mehrere Geräte hinweg, bevor sie eine Conversion erzielen, beispielsweise in Form eines getätigten Kaufs.

Werden "Mobile-friendly" Websites in der mobilen Suche begünstigt?

Wie eingangs erwähnt, wurden bereits tausende Website-Betreiber über die Webmaster Tools informiert, dass Ihre Websites eine mangelnde Bedienbarkeit auf mobilen Endgeräten aufweisen. Google zeigt die problematischen Punkte explizit auf, so dass der Website-Betreiber bzgl. der Optimierung seiner Website nicht im Dunkeln tappt. Weiterführende Links unterstützen beim Beheben der Mängel.

Allerdings weist Google auch ausdrücklich darauf hin, dass bereits damit experimentiert wird, das Erfüllen der "Mobile-friendly"-Kriterien als Ranking-Faktor für die Anzeige in der Suchergebnisliste einzusetzen ("We are also experimenting with using the mobile-friendly criteria as a ranking signal.")!

Das alles unterstreicht eine Entwicklung, die sich schon länger andeutete: In Zukunft wird die Optimierung für mobile Endgeräte für das Erzielen guten Rankings essentiell sein! Es ist davon auszugehen, dass Google am Ranking-Algorithmus feilt, und das Siegel "Mobile-friendly" die mobilen Suchergebnisse zukünftig beeinflussen wird. Höchste Zeit, die eigene Website zu prüfen, und ggf. zu optimieren:

01: Ist die eigene Website "Mobile-friendly"?

Die eigene Seite kann über den Test auf Optimierung für Mobilgeräte geprüft werden.

Der Test analysiert den angegebenen URL und liefert entsprechendes Feedback. Wenn alles glatt läuft, erhalten Sie die Nachricht "Diese Seite ist für Mobilgeräte optimiert". In dem Fall können Sie sich die weitere Lektüre dieses Artikels vermutlich sparen.

In vielen Fällen besteht die Website den Test aber nicht, was mit der knappen Aussage "Nicht für Mobilgeräte optimiert" unterstrichen wird. Gründe hierfür können sein:

  • Einsatz von inkompatiblen Techniken und Plugins (z.B. Flash)
  • Eine sehr kleine Schrift, die ohne manuellen Zoom nicht lesbar ist
  • Fehlende Viewport-Angabe für mobile Endgeräte
  • Keine automatische Anpassung des Contents an die Displaygröße
  • Zu dicht aneinander liegende Platzierung von Links

In dem Fall ist es höchste Zeit, sich mit den Möglichkeiten der Optimierung für mobile Endgeräte auseinanderzusetzen.

02: Welche Methoden bietet sich zur Optimierung an?

Responsive Webdesign

Mit Hilfe von Media-Queries werden CSS-Regeln für unterschiedliche (mobile) Endgeräte definiert. Der HTML-Code muss in diesem Fall nicht verändert werden, so dass verschiedene Versionen einer Website über den gleichen URL ausgeliefert werden. Der Hauptvorteil liegt in der schnellen Implementierung. Allerdings stößt auch dieser Ansatz an seine Grenzen - vor allem bei Websites, die aufgrund Ihrer Größe oder ihres generellen Aufbaus erst einmal nicht für mobile Endgeräte geeignet sind.

Dynamische Bereitstellung

Abhängig davon, mit welchem Endgerät eine Website angefordert wird, stellt der Server anderen HTML- und CSS-Code zur Verfügung. Diese Methode wird mittels des Vary-HTTP-Headers realisiert. So wird durch die Ermittlung des User-Agents / Endgerätes eine indidviduell angepasste Version der Seite geladen, was den eindeutigen Vorteil hat, dass nur relevante Inhalte übertragen werden. Ein weiterer Vorteil der dynamischen Bereitstellung liegt im höheren Pagespeed und der damit verbundenen schnelleren Erkennung der für mobile Endgeräte optimierten Inhalte durch den Googlebot.

Separate mobile Website

Für Smartphone-Nutzer wird eine separate Website angezeigt. Der Nachteil ist, dass diese Inhalte auch separat zur "Hauptseite" gepflegt werden müssen.

Mobile App

Apps sind speziell auf die Bedürfnisse der Smartphones und deren Nutzer abgestimmt. Hier werden die Möglichkeiten der mobilen Endgeräte - z.B. Multitouch-Gesten oder Standortbestimmung - ausgereizt, was die Bedienbarkeit erhöht, und den Nutzer stärker einbindet. Generell die beste Lösung. Zu Buche schlagen hier allerdings die hohen Entwicklungs- und Pflegekosten.

03: Die "Best Practices" für mobile Websites

Um als "Mobile-friendly" eingestuft zu werden, muss eine Website die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Es dürfen keine Technologien eingesetzt werden, die auf Mobilgeräten nicht zur Verfügung stehen, allem voran Flash.
  • Der Text muss auch ohne Zoom lesbar sein. Vergessen Sie nicht, den Viewport für mobile Endgeräte zu definieren, damit die Schriften wie gewünscht gerendert werden. Google gibt hier ein paar Tipps zum Thema "Lesbare Schriftgrößen" mit auf den Weg.
  • Der Inhalt muss sich der Breite des Bildschirs anpassen, und zwar automatisch. Das Schlimmste für Ihren Besucher ist, wenn er genötigt wird, die Website horizontal scrollen zu müssen. In aller Deutlichkeit: Die Größe der Inhalte muss sich an den Darstellungsbereich anpassen.
  • Die Links müssen weit genug von einander entfernt sein. Wenn Links zu klein sind, und zu nah beieinander platziert werden, sind sie über Touch-Displays nur schwer erreichbar. Google sieht die optimale Größe von Links und Schaltflächen bei 48 Pixeln bzw. 7 mm. Details dazu gibt's hier.

04: Verbreitete Fehler im mobilen Webdesign vermeiden

  • Vermeiden Sie das Blocken von Javascript, CSS oder Bilddateien. Rufen Sie Ihre Website in den Google Webmaster Tools über "Abruf wie durch Google" auf, und analysieren Sie die nicht zugänglichen Ressourcen unter dem Reiter "Rendern".
  • Vermeiden Sie den Einsatz von Flash und alternativen Playern, die nicht weitreichend unterstützt werden.
  • Vermeiden Sie fehlerhafte Weiterleitungen: Leiten Sie von der Desktop-Seite zur entsprechenden mobilen URL weiter, und nicht etwa auf die Homepage. 
  • Achtung bei für mobile Seiten spezifischen 404-Fehlern: Leiten Sie einen mobilen Nutzer im Sinne einer optimalen Nutzererfahrung an die Desktop-Variante einer Unterseite weiter, anstatt eine 404-Seite zu schalten.
  • Zwingen Sie Ihren Besuchern niemals Ihre App auf ("App-Download-Interstitials")
  • Vermeiden Sie irrelevante gegenseitige Verlinkungen. Beispielsweise haben Links zur Startseite der Desktop-Website in der optimierten Variante nichts verloren.
  • Haben Sie immer ein Auge auf den PageSpeed Ihrer Website, insbesondere für Ihre mobilen Besucher.

05: Tools zur Optimierung des mobilen Rankings

Auch wenn Ihre Website "Mobile-friendly" ist, und den Richtlinien von Google entspricht, steht Sie nicht automatisch für ein gutes Ranking innerhalb der mobilen Suchergebnisse. Ihre Website / App muss aktiv nach vorne gebracht werden. Die folgenden Tools helfen dabei:

  • Nutzen Sie den Google AdWords Keyword-Planer, um Ihre mobilen Kampagnen anzupassen. Nicht immer ist es empfehlenswert, für die mobile Website bzw. App die gleichen Keywords zu nutzen, wie für die nicht-mobile Variante.
  • Integrieren Sie Informationen zu mobilen URLs in Ihre Sitemap.
  • Optimieren Sie Ihre App für bessere Positionen in Google Play (Android) bzw. Apple's iTunes (iOS). Dazu zählen u.a. der App-Titel, die Keywords im Beschreibungstext, das Design eines aussagekräftigen Icons oder eine grundlegend stimmige Zuordnung des App-Typs bzw. der App-Kategorie).

Quellennachweise und weiterführende Links:


Zurück

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 4 und 2?